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03.01.2013, 17:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.01.2013, 17:32 von Stefan Pochmann.)
(03.01.2013, 16:56)larf schrieb: Wer sich heute eine Schachtel Zigaretten kauft (und damit 18 Jahre alt, d.h. volljährig ist), darf sich diverse Warnungen durchlesen, bald auch entsprechende Schockbilder ansehen.
Ja und? Kannst die Warnungen ja ignorieren, wenn du's schon weisst und es trotzdem machen willst. Anderen, die zwar volljährig aber nicht so informiert sind, helfen die Warnungen vielleicht. Und du denkst bestimmt auch nicht ernsthaft, dass Zigaretten nur von Volljaehrigen konsumiert werden, oder?
Find ich uebrigens ironisch, wenn Raucher sich ueber eine Warnung beschweren, aber andererseits kein Problem damit haben, Anderen die Atemluft zu verpesten. Wuerde mal sagen, Letzteres ist die wesentlich groessere Belaestigung.
Aber was ich tatsaechlich befuerworten wuerde, waeren mehr Warnungen, die Andere einbeziehen. Was Raucher rein sich selbst antun, ist mir ja eigentlich voellig schnuppe. Beschriftungen, wie asozial es *Anderen* gegenueber ist, faend ich angebrachter, wobei das wahrscheinlich kaum effektiv waere, da das den meisten Rauchern wohl ziemlich egal ist. Von daher find ich die jetzigen Warnungen schon ok, vielleicht erreichen sie auf diesem Umweg ueber die eigene Gesundheit eine Verminderung des Einflusses auf die Gesundheit anderer. Koennte mir vorstellen, dass das mit ein Grund fuer die Warnungen ist, und warum es keine entsprechenden Warnungen fuer Fleisch etc gibt.
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(03.01.2013, 17:15)tim schrieb: Ich bin in dem Fleisch-Thema nicht ganz drin. Aber sind das nicht alles Dinge (verfettete Leber, Diabetes, ...), die erst auftreten, wenn man es übertreibt? Und das ist ja bei quasi jedem Lebensmittel so. Wenn ich will, kann ich mich mit Salz umbringen. Bei Zigaretten dagegen ist die Gesundheitsgefährdung schon beim ersten Zug gegeben.
Das sind eh immer Fragen, die nicht eindeutig zu beantworten sind. Was ist nun eine "Gefährdung"? Ich sterbe weder zwangsläufig früher, wenn ich 10 Zigaretten am Tag rauche, noch wenn ich mir jeden Tag ein Schnitzel in die Pfanne haue.
Was mich besonders an der Sache stört ist die gesellschaftliche Akzeptanz: Raucher (= hohes gesundheitliches Risiko) müssen sich rechtfertigen, Vegetarier (= niedriges gesundheitliches Risiko) ebenso. Da würde ich mir doch eine deutlich bessere Aufklärung wünschen. Die Anti-Raucherkampagnen haben ja gezeigt, wie gut das funktioniert.
(03.01.2013, 17:26)Stefan Pochmann schrieb: Und du denkst bestimmt auch nicht ernsthaft, dass Zigaretten nur von Volljaehrigen konsumiert werden, oder?
Ich denke, dass es heute um einiges schwieriger ist, als Minderjähriger Zigaretten zu kaufen, als noch vor 15 Jahren. Wir haben damals 5 DM in den Automaten werfen müssen (und das Zeug nach einem Zug weggeworfen) - heute braucht man dafür eine Geldkarte.
Und noch der Disclaimer: nein, ich bin kein Kettenraucher und bin es nie gewesen.
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03.01.2013, 17:59
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.01.2013, 18:00 von cubesucker.)
(03.01.2013, 17:40)larf schrieb: Ich denke, dass es heute um einiges schwieriger ist, als Minderjähriger Zigaretten zu kaufen, als noch vor 15 Jahren. Wir haben damals 5 DM in den Automaten werfen müssen (und das Zeug nach einem Zug weggeworfen) - heute braucht man dafür eine Geldkarte.
Das dennkst du, aber in der Realität sieht es so aus, dass zwar jeder Automat mit einem Geldkartenschlitz bestizt, aber mindestens jeder 2te immernoch ohne Karte funktioniert. Und auch der Großteil der Kioskbesitzer verkauft auch problemlos an Jugendliche, die zumindest älter als 14 aussehn.
Ich weiß das alles, da 95% meiner Freund rauchen, oder geraucht haben und man sich dadurch zwangsläufig mit so Themen auseinanderssetzten muss.
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(03.01.2013, 17:40)larf schrieb: Was mich besonders an der Sache stört ist die gesellschaftliche Akzeptanz: Raucher (= hohes gesundheitliches Risiko) müssen sich rechtfertigen, Vegetarier (= niedriges gesundheitliches Risiko) ebenso.
Rauchen ist gesellschaftlich ein Problem, weil es Andere in Mitleidenschaft zieht.
Vegetarier? Inwiefern muessen die sich rechtfertigen? Kann mir da hoechstens vorstellen, dass sie aus Neugier gefragt werden, warum sie Vegetarier sind. Was durchaus legitim ist, weil sie erstens die deutliche Minderheit sind und zweitens ja nicht *zufaellig* Vegetarier sind, sondern das bewusst entscheiden haben, es also einen Grund gibt.
Vielleicht hab ich aber auch nicht verstanden, worauf du hinaus willst.
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03.01.2013, 18:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.01.2013, 18:09 von tim.)
(03.01.2013, 17:40)larf schrieb: Das sind eh immer Fragen, die nicht eindeutig zu beantworten sind. Was ist nun eine "Gefährdung"? Ich sterbe weder zwangsläufig früher, wenn ich 10 Zigaretten am Tag rauche, noch wenn ich mir jeden Tag ein Schnitzel in die Pfanne haue.
Das ist halt beides extrem kaputt. Anyway, point taken.
(03.01.2013, 17:40)larf schrieb: Was mich besonders an der Sache stört ist die gesellschaftliche Akzeptanz: Raucher (= hohes gesundheitliches Risiko) müssen sich rechtfertigen, Vegetarier (= niedriges gesundheitliches Risiko) ebenso.
Vegetarier müssen sich rechtfertigen? Vielleicht bei irgendwelchen Fleisch-Nazis, aber die meisten fragen aus Interesse.
Wenn jemand eine Entscheidung für sich trifft, frag' ich auch gerne nach dem Grund. Egal, ob seine Entscheidung von der Gesellschaft akzeptiert ist oder nicht. ("Warum isst du Fleisch?" und "Warum isst du kein Fleisch?" sind beide wertfrei — zumindest aus meinem Mund...)
Ich seh' da kein Problem.
Disclaimer: Probiert das nicht mit "Warum hast du dich fürs Christ sein entschieden?" — das macht Leute sauer.
(/edit: Ninja'd by Stefan. Geh' an die frische Luft!)
(03.01.2013, 17:59)cubesucker schrieb: Ich weiß das alles, da 95% meiner Freund rauchen, oder geraucht haben
o_O? Das ist mal krass über dem Schnitt. Wo zur Hölle findet man so viele? ^^
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03.01.2013, 18:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.01.2013, 18:24 von cubesucker.)
(03.01.2013, 18:07)tim schrieb: o_O? Das ist mal krass über dem Schnitt. Wo zur Hölle findet man so viele? ^^
10-12 Klasse. Da hat in meiner Umgebung zumindest so ziemlich jeder, wenn auch nur für 2-3 Monate mit dem Rauchen angefangen. Manche haben halt wieder aufgehört und manche nicht. Von den vieleicht 20 Leuten, die ich zu meinem Freudeskreis zähle, kaufen sich 13-14 regelmäßig Päckchen. Weitere 4-5 würden zwar meistens nicht nein sagen wenn man ihnen eine anbietet, kaufen sich aber selbst keine. nur ~2 Rauchen garnicht
Wenn ich mit so Statistiken mal anschaue, kommt es mir dann doch langsam so vor als würde ich fast nur mit Rauchern abhängen :o
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erstmal sry für OT aber die frage wurde jetzt schon öfter gestellt und deswegen beantwort ich mal aus meiner sicht:
(03.01.2013, 18:03)Stefan Pochmann schrieb: Vegetarier? Inwiefern muessen die sich rechtfertigen? [...] ich esse (so gut wie) kein fleisch seit ich essen kann und zwar erst nur aus geschmacksgründen und später auch weil ich von den ganzen anderen sachen gehört hab die hier auch schon erwähnt wurden. (energieineffizienz, massentierhaltung, umweltbelastung...)
und meistens wenn mich jemand fragt warum ich vegetarier bin wird von meiner antwort nur der erste grund gehört und ich werde in der regel für verrückt erklärt weil mir das nicht schmeckt. mittlerweile hab ich mich daran schon gewöhnt aber trotzdem ist es recht nervig. wie dem auch sei... so reagieren nicht alle leute aber für mich entsteht durchaus der eindruck dass in der gesellschaft vegetarier als "nicht ganz normal" angesehen werden; somit der begriff durchaus negativ konnotiert ist.
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(03.01.2013, 17:15)tim schrieb: (03.01.2013, 16:56)larf schrieb: Laut der Bundesregierung soll es jedem selbst überlassen sein, sich über die gesundheitlichen Risiken zu informieren und seinen Konsum danach auszurichten. Warum wird sich da auf den mündigen Bürger verlassen, beim Nikotinkonsum allerdings nicht?
Ich bin in dem Fleisch-Thema nicht ganz drin. Aber sind das nicht alles Dinge (verfettete Leber, Diabetes, ...), die erst auftreten, wenn man es übertreibt? Und das ist ja bei quasi jedem Lebensmittel so. Wenn ich will, kann ich mich mit Salz umbringen. Bei Zigaretten dagegen ist die Gesundheitsgefährdung schon beim ersten Zug gegeben.
Flame: Mit einer schlechten Analogie geschickt das Thema gewechselt um von deinem In-das-Leben-anderer-Menschen-einmischen-Fail abzulenken.
Richtig. In einem kürzlich im AOK-Mitgliedermagazin erschienenen Artikel (Überschrift "Fleisch ist gesund") wird sogar behauptet, dass Fleisch in geringen Mengen gesund ist (es wird allerdings eingeschränkt dass man Fleisch nicht täglich essen sollte)
Unter anderem wird behauptet, dass "der Körper Nährstoffe aus dem Fleisch besonders gut verwerten kann".
Außerdem findet sich in etwa folgender Satz: "Eine ausgewogenen Ernährung ohne Fleisch ist zwar möglich, aber sehr viel schwieriger. Man muss als Vegetarier mehr Ahnung von Ernährung haben, um keinen Mangel an bestimmten Nährstoffen zu erleiden."
Der Artikel findet sich leider nicht online, was ich stattdessen gefunden habe ist eine Gegendarstellung vom Verein "vegane Gesellschaft Deutschland e.V.", der das genaue Gegenteil behauptet: http://www.vegane-gesellschaft.org/wp-co...yout-1.pdf
(03.01.2013, 16:56)larf schrieb: (...)
Warum wird das nur bei Zigaretten so gemacht?
(...)
Es ist nicht ganz richtig, dass es Warnhinweise nur bei Zigaretten gibt. Bei der Benutzung von Elektrogeräten wird man mit Warnhinweisen nur so überhäuft, wie z.B.
Zitat:Nicht wiederaufladbare Batterien dürfen nicht wiederaufgeladen werden
oder
Zitat:Batterien dürfen zum Entsorgen nicht ins Feuer geworfen werden
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03.01.2013, 18:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.01.2013, 18:39 von Stefan Pochmann.)
(03.01.2013, 18:25)moritzkarl schrieb: und meistens wenn mich jemand fragt warum ich vegetarier bin wird von meiner antwort nur der erste grund gehört und ich werde in der regel für verrückt erklärt weil mir das nicht schmeckt. mittlerweile hab ich mich daran schon gewöhnt aber trotzdem ist es recht nervig. wie dem auch sei... so reagieren nicht alle leute aber für mich entsteht durchaus der eindruck dass in der gesellschaft vegetarier als "nicht ganz normal" angesehen werden; somit der begriff durchaus negativ konnotiert ist.
Hmm, find ich seltsam. Geschmack hat ja eher gar nichts mit Verruecktheit zu tun, und es gibt doch fuer jeden Dinge, die nicht schmecken. Das Vegetarier nicht "normal" sind, dem wuerde ich aber zustimmen, weil sie wie gesagt deutliche Minderheit sind und sie aktiv Nahrung selektieren. Sie entsprechen damit nicht der Norm, dem Ueblichen. Sehe da aber keine negative Konnotation, sondern eher eine positive (es sei denn, man ist aus daemlichen Gruenden Vegetarier, zB aus in Religionen verankerten Regeln, deren Grundlagen laengst veraltet sind).
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(03.01.2013, 18:25)moritzkarl schrieb: und meistens wenn mich jemand fragt warum ich vegetarier bin wird von meiner antwort nur der erste grund gehört und ich werde in der regel für verrückt erklärt weil mir das nicht schmeckt. mittlerweile hab ich mich daran schon gewöhnt aber trotzdem ist es recht nervig. wie dem auch sei... so reagieren nicht alle leute aber für mich entsteht durchaus der eindruck dass in der gesellschaft vegetarier als "nicht ganz normal" angesehen werden; somit der begriff durchaus negativ konnotiert ist.
Nur weil die Leute nicht verstehen, dass etwas dir nicht schmeckt, heißt das nicht, dass sie Vegetarier für verrückt erklären. Du kriegst die gleiche erstaunte Reaktion, wenn du zugibst, dass dir Bananen oder Schokolade nicht schmecken.
(Ich weiß, du hast nicht "aber für mich entsteht deswegen" geschrieben, aber es kommt so rüber als würdest du das meinen.)
(03.01.2013, 18:23)cubesucker schrieb: Wenn ich mir so Statistiken mal anschaue, kommt es mir dann doch langsam so vor als würde ich fast nur mit Rauchern abhängen :o
Bei mir sind's deutlich < 5%, dafür > 20% bei anderen Substanzen... Universität und Jongleure halt...
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