Sorry hatte keine Zeit
Also NISS (="Normal-Inverse-Scramble-Switch") hat generell zwei Anwendungen: 1. Statt einer Lösung eine inverse Lösung finden, die möglicherweise einfacher ist. Das kann sich sowohl auf die komplette Lösung beziehen(1.1), als auch auf eine Teillösung(1.2), wenn man schon einen Anfang hat.
2. Pseudo-Blocks, dazu später.
Ich werde jetzt nicht versuchen zu erklären, warum das ganze funktioniert, sondern nur wie man es verwendet.
1.1 Inverse Solution finden und invertieren: Ich nehme an du weißt, wie man einen Scramble/eine Zugfolge invertiert. Z.B. wäre R U F' invertiert F U' R'.
Wenn du jetzt einen Scramble gegeben hast und keinen Anfang findest, kannst du auch den Scramble invertieren. Dann schreibst du deine komplette Lösung für diesen inversen Scramble auf. Wenn du diese Solution invertierst, löst sie den alten Scramble (Überzeug dich am besten selbst davon, dass das funktioniert ).
1.2 Wenn du schon eine Teillösung auf den normalen Scramble hast (z.B. einen 2x2x2-Block, oder ein Cross, oder irgendwas), und nicht weiterkommst, kannst du auch jetzt zum Inversen "switchen", und das gelöste bleibt gelöst. Dazu schreibst du deine Teilsolution hinter den Scramble, als wäre sie Teil des Scrambles. Diesen neuen, längeren Scramble kannst du wieder invertieren. Probier es mal mit was einfachem aus (z.B. Cross). Finde eine Solution für das Cross auf dem normalen Scramble, dann schreibe diese Moves hinter den Scramble; dann löse den Cube und wende das Inverse des neuen, längeren Scrambles an. Dann ist dein Cross immer noch gelöst.
Von hier aus kannst du wieder auf dem Inversen weitermachen. Jetzt wird es ein bisschen komplizierter: Deine weitere Solution musst du jetzt *invertiert* *vor* den Scramble schreiben. Sagen wir du siehst, dass du ein F2L-Paar auf dem neuen Inversen mit R U R' lösen kannst, dann musst du R U' R' vor den Scramble, also auf die linke Seite schreiben.
Um jetzt ein zweites Mal zu switchen, musst du nur den jetzt erhaltenen neuen, noch längeren Scramble auf einen gelösten Cube anwenden. Jetzt bist du wieder bei "auf der rechten Seite" vom Scramble, und immer noch ist dein Cross und jetzt auch das F2L-Paar gelöst. Deine nächsten Moves kommen jetzt wieder (nicht invertiert) auf die rechte Seite des Scrambles, du kannst also wieder switchen etc.
Irgendwann kommst du "auf einer Seite" des Scrambles bei einem gelösten Cube an. Du hast einige Moves auf der linken Seite und einige Moves auf der rechten Seite des Scrambles stehen. Wie erhälst du jetzt deine Solution für den allerersten, ursprünglichen Scramble? Ganz einfach: Du nimmst alle Moves, die links vom Scramble stehen (das sind deine "Premoves"), und schreibst sie einfach rechts neben die Teilsolution auf der rechten Seite. Dabei musst du nichts mehr invertieren oder umdrehen, sondern einfach alle Moves in der gleichen Reihenfolge rechts anfügen.
Genau das mache ich auch in der Solution hier: http://speedcube.de/forum/showthread.php...8#pid82718
Ich löse als erstes mein F2L-1 und EO "auf der rechten Seite vom Scramble", schreibe dann diese Moves also rechts neben den Scramble. Dann invertiere ich den dadurch "verlängerten" Scramble, und schreibe meine Restlösung *invertiert* links neben den Scramble. Die fertige Lösung fängt dann mit dem rechten Teil an, und endet mit dem linken Teil (in diesem einfachen Beispiel hab ich nur einmal geswitcht).
Ich hoffe dieser Teil ist einigermaßen verständlich.^^ Die zweite Anwendung, also sogenannte Pseudo-Blöcke, ist dann nicht mehr so schwierig: Betrachte nochmal mein Beispiel aus Beitrag 167. Ich fange mit einem Pseudo-2x2x2-Block an, also einem 2x2x2, bei dem eine Ebene "verschoben" ist (Schwer zu erklären, schau dir am besten das Beispiel an). Wenn ich danach direkt zum Inversen switche, dann fehlt nur noch ein Move zum richtigen 2x2x2. Wenn ich jetzt also wieder switche, habe ich den 2x2x2 gelöst. Am Ende muss ich dann den entsprechenden Premove, den ich vor dem Scramble ausführe, noch an die Lösung anhängen. (Man sieht dem Pseudo-Block immer auch an, welchen Move man am Ende noch ausführen muss. Diesen Move kann man dann direkt als Premove vor den Scramble schreiben.)
So ich hoffe das war eine bessere Erklärung, ich hab leider gerade keinen Würfel zur Hand um noch ein paar Beispiele zu konstruieren, aber wenn du zum Beispiel in den FMC-Comp-Thread im Speedcubers schaust, findest du jede Menge NISS-Solutions. Ansonsten kann ich später noch ein schönes Beispiel versuchen zu bauen.
Ach ja, um noch kurz auf das "Warum" einzugehen, also warum das Switchen das gelöste erhält: Im Prinzip invertiert man beim Switchen nicht den Scramble, sondern die fehlende Teilsolution, die man noch gar nicht hat. Zum Beispiel kriege ich, wenn ich nur noch einen A-perm übrig habe und trotzdem switche, einfach den inversen A-perm. Das liegt einfach daran, dass der Scramble immer dasselbe macht wie die invertierte Solution. Eine umständlichere Möglichkeit zu switchen wäre also, erst mal irgendeine Solution für den Rest zu finden, dann diese Solution zu invertieren, das wiederum zu lösen und wieder zu invertieren. Man nähert sich einfach der Lösung von beiden Seiten: Vom Scramble aus und vom gelösten Cube aus.
Also NISS (="Normal-Inverse-Scramble-Switch") hat generell zwei Anwendungen: 1. Statt einer Lösung eine inverse Lösung finden, die möglicherweise einfacher ist. Das kann sich sowohl auf die komplette Lösung beziehen(1.1), als auch auf eine Teillösung(1.2), wenn man schon einen Anfang hat.
2. Pseudo-Blocks, dazu später.
Ich werde jetzt nicht versuchen zu erklären, warum das ganze funktioniert, sondern nur wie man es verwendet.
1.1 Inverse Solution finden und invertieren: Ich nehme an du weißt, wie man einen Scramble/eine Zugfolge invertiert. Z.B. wäre R U F' invertiert F U' R'.
Wenn du jetzt einen Scramble gegeben hast und keinen Anfang findest, kannst du auch den Scramble invertieren. Dann schreibst du deine komplette Lösung für diesen inversen Scramble auf. Wenn du diese Solution invertierst, löst sie den alten Scramble (Überzeug dich am besten selbst davon, dass das funktioniert ).
1.2 Wenn du schon eine Teillösung auf den normalen Scramble hast (z.B. einen 2x2x2-Block, oder ein Cross, oder irgendwas), und nicht weiterkommst, kannst du auch jetzt zum Inversen "switchen", und das gelöste bleibt gelöst. Dazu schreibst du deine Teilsolution hinter den Scramble, als wäre sie Teil des Scrambles. Diesen neuen, längeren Scramble kannst du wieder invertieren. Probier es mal mit was einfachem aus (z.B. Cross). Finde eine Solution für das Cross auf dem normalen Scramble, dann schreibe diese Moves hinter den Scramble; dann löse den Cube und wende das Inverse des neuen, längeren Scrambles an. Dann ist dein Cross immer noch gelöst.
Von hier aus kannst du wieder auf dem Inversen weitermachen. Jetzt wird es ein bisschen komplizierter: Deine weitere Solution musst du jetzt *invertiert* *vor* den Scramble schreiben. Sagen wir du siehst, dass du ein F2L-Paar auf dem neuen Inversen mit R U R' lösen kannst, dann musst du R U' R' vor den Scramble, also auf die linke Seite schreiben.
Um jetzt ein zweites Mal zu switchen, musst du nur den jetzt erhaltenen neuen, noch längeren Scramble auf einen gelösten Cube anwenden. Jetzt bist du wieder bei "auf der rechten Seite" vom Scramble, und immer noch ist dein Cross und jetzt auch das F2L-Paar gelöst. Deine nächsten Moves kommen jetzt wieder (nicht invertiert) auf die rechte Seite des Scrambles, du kannst also wieder switchen etc.
Irgendwann kommst du "auf einer Seite" des Scrambles bei einem gelösten Cube an. Du hast einige Moves auf der linken Seite und einige Moves auf der rechten Seite des Scrambles stehen. Wie erhälst du jetzt deine Solution für den allerersten, ursprünglichen Scramble? Ganz einfach: Du nimmst alle Moves, die links vom Scramble stehen (das sind deine "Premoves"), und schreibst sie einfach rechts neben die Teilsolution auf der rechten Seite. Dabei musst du nichts mehr invertieren oder umdrehen, sondern einfach alle Moves in der gleichen Reihenfolge rechts anfügen.
Genau das mache ich auch in der Solution hier: http://speedcube.de/forum/showthread.php...8#pid82718
Ich löse als erstes mein F2L-1 und EO "auf der rechten Seite vom Scramble", schreibe dann diese Moves also rechts neben den Scramble. Dann invertiere ich den dadurch "verlängerten" Scramble, und schreibe meine Restlösung *invertiert* links neben den Scramble. Die fertige Lösung fängt dann mit dem rechten Teil an, und endet mit dem linken Teil (in diesem einfachen Beispiel hab ich nur einmal geswitcht).
Ich hoffe dieser Teil ist einigermaßen verständlich.^^ Die zweite Anwendung, also sogenannte Pseudo-Blöcke, ist dann nicht mehr so schwierig: Betrachte nochmal mein Beispiel aus Beitrag 167. Ich fange mit einem Pseudo-2x2x2-Block an, also einem 2x2x2, bei dem eine Ebene "verschoben" ist (Schwer zu erklären, schau dir am besten das Beispiel an). Wenn ich danach direkt zum Inversen switche, dann fehlt nur noch ein Move zum richtigen 2x2x2. Wenn ich jetzt also wieder switche, habe ich den 2x2x2 gelöst. Am Ende muss ich dann den entsprechenden Premove, den ich vor dem Scramble ausführe, noch an die Lösung anhängen. (Man sieht dem Pseudo-Block immer auch an, welchen Move man am Ende noch ausführen muss. Diesen Move kann man dann direkt als Premove vor den Scramble schreiben.)
So ich hoffe das war eine bessere Erklärung, ich hab leider gerade keinen Würfel zur Hand um noch ein paar Beispiele zu konstruieren, aber wenn du zum Beispiel in den FMC-Comp-Thread im Speedcubers schaust, findest du jede Menge NISS-Solutions. Ansonsten kann ich später noch ein schönes Beispiel versuchen zu bauen.
Ach ja, um noch kurz auf das "Warum" einzugehen, also warum das Switchen das gelöste erhält: Im Prinzip invertiert man beim Switchen nicht den Scramble, sondern die fehlende Teilsolution, die man noch gar nicht hat. Zum Beispiel kriege ich, wenn ich nur noch einen A-perm übrig habe und trotzdem switche, einfach den inversen A-perm. Das liegt einfach daran, dass der Scramble immer dasselbe macht wie die invertierte Solution. Eine umständlichere Möglichkeit zu switchen wäre also, erst mal irgendeine Solution für den Rest zu finden, dann diese Solution zu invertieren, das wiederum zu lösen und wieder zu invertieren. Man nähert sich einfach der Lösung von beiden Seiten: Vom Scramble aus und vom gelösten Cube aus.