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Vorstellung und Fragen in einem!
#5
Ich denke, es gibt keinen allgemein richtigen Moment um von Beginner auf Fridrich F2L umzusteigen. Manche machen es bei 2 Minuten, manche bei 30 Sekunden. Aber das ist Geschmacks- und Typfrage. Ich selber lerne immer gerne sehr früh neue Techniken, andere lernen erst neue Techniken, wenn sie nicht mehr weiter kommen mit den bisherigen Methoden, es hat beides Vor- und Nachteile.

Zum Thema verbessern. Es gibt 4 Haupt Themen, bei denen du dich verbessern kannst:

# Recognition/Lookahead
Wie schnell man einen Case erkennen kann und dann entscheidet, was man machen will. Später sollte man dann sogar jeweils vorausschauen, damit man den Case schon erkennt, während man noch mit dem Lösen eines vorherigen Teils/Paars beschäftigt ist und dann pausenlos weiter gehen kann.

## Wichtigkeit/Effekt
Ich denke das ist der wichtigste Punkt, um unter eine Minute zu kommen. Man sollte irgendwann so weit sein, dass man die Teile für ein F2L Paar sieht und dann innerhalb von kurzer Zeit den Case erkennt und dann nicht mehr denken muss, weil alles automatisiert ist. Dasselbe gilt für Last Layer. Man sollte den Case schnell erkennen und dann ausführen können.

Lookahead wird von vielen als den wichtigsten Punkt angesehen. Das stimmt auch mehr oder weniger, sobald man so im 20-30 Sekunden Bereich ist und unter 20 Sekunden dann definitiv. Aber ich denke, man sollte aufpassen, das zu früh zu priorisieren. Klar, wenn es klappt, dann solltest du damit so früh anfangen, wie du kannst, aber es ist ein bisschen Vorsicht geboten, das zu sehr zu erzwingen. Was mir passiert ist, ist, dass ich sehr früh damit anfangen wollte und dann immer ein Durcheinander hatte mit dem Paar, das ich vorausgeplant habe und dem Paar, das ich gerade lösen wollte. Sobald das lösen mal automatisiert ist, ist man bereit für Lookahead, aber vorher sollte man sich drauf konzentrieren, erst mal das Lösen von Paaren an sich zu üben, bis es automatisch geht.

## Training
Recognition trainiert man am besten einfach indem man viel löst. Da gibt es nicht viel anderes zu sagen. Du kannst auch versuchen, immer zuerst zu schauen, wo die Teile sind und dann die Augen zuzumachen, um es zu lösen, um dich zu zwingen zu erlernen das ganz automatisch zu lösen.

Für Lookahead gibt es verschiedene Sachen, du musst da selber rausfinden, welche Methoden für dich am meisten bringen:
- Zwei Paare auf einmal lösen. Du machst die Augen auf, planst zwei Paare und löst dann beide mit geschlossenen Augen.
- Metronom. Du lässt ein Metronom laufen mit einem Tempo, das für dich eigentlich sehr langsam ist. Aber dafür darfst du keine Pausen machen. Das zwingt dich, beim langsamen drehen vorauszuschauen, um dann keine Pause zu machen, bevor das nächste Paar anfängt.

# Effizienz
Hier geht es darum, möglichst wenige Züge zu brauchen, um denselben Case zu lösen. Oder auch weniger Cube Rotations. Wenn du mit F2L anfängst, wirst du vermutlich anfangs gewisse Fälle mit sehr viel mehr Zügen als nötig lösen. Das ist ganz am Anfang auch völlig okay, man sollte sich lieber zuerst an F2L gewöhnen und erst später dann optimieren. Aber relativ bald solltest du dann versuchen, das zu verbessern. Zum Beispiel wenn zwei Teile falsch zusammen gesetzt sind, trennt man sie als Anfänger einfach und dann schaut man weiter. Später lernt man dann, sie auf so eine Art zu trennen, dass man danach einen einfachen Case hat und dann weniger Züge braucht.

## Wichtigkeit/Effekt
Dieser Punkt ist auch extrem wichtig, vor allem am Anfang. Als Anfänger kann man häufig relativ leicht relativ viele Züge einsparen, indem man gewisse Cases effizienter löst. Cases ohne Cube Rotations oder höchstens mit einer lösen ist auch sehr wichtig. Hierzu ist es unverzichtbar, dass man Paare an allen 4 Slots (vorne links, hinten links, vorne rechts und hinten rechts) einsetzen kann ohne den Cube zu drehen.

Allerdings darf man hier auch nicht zuuu sehr übertreiben. Man kann sich lange stark verbessern durch Effizient, aber es gibt drei Gefahren, wenn man es zu sehr übertreibt:
- Man wählt Lösungen, die zwar 1-2 Züge weniger haben, sich aber weniger gut ausführen lassen wegen schlechterer Fingertricks.
- Man versucht um jeden Preis, Rotationen zu vermeiden. Gewisse Cases lassen sich nun mal nach einer Rotation einfacher lösen.
- Man versucht überall auf Teufel komm raus zu optimieren, Edges schon im F2L orientieren, das nächste Paar zu beeinflussen und am Ende braucht man zwar weniger Züge, aber muss viel länger überlegen.

## Training
Teilweise kann man dies durch Slow Solves verbessern. Man löst den Würfel bewusst sehr langsam, überlegt aber bei jedem Schritt, ob es nicht noch eine bessere Art gibt, den Schritt zu lösen. Man schaut sich mühsame Cases genau an und geht vielleicht auch mal vor und zurück, um mehrere Möglichkeiten auszuprobieren. Vror allem beim Kreuz hilft dies sehr viel. Für das F2L hilft es auch, aber wenn man nicht gerade ein Genie ist, stösst man da dann auch an Grenzen, weil es schwierig ist, überall die effizienteste Lösung zu finden.

Aber ich denke, Effizienz ist das, was man am schlechtesten ganz alleine ohne Input trainieren kann. Hier sollte man wirklich versuchen, von anderen Cubern zu lernen. Es gibt sehr viele Youtube Videos, wie man F2L Cases effizienter löst. Walkthrough Solves von guten Cubern sind auch ein gutes Mittel, das zu verbessern. Gerade bei Big Cubes haben mir Walkthrough Solves sehr geholfen. Genial ist auch, wenn man bei einer Competition einen Judge hat, der besser ist als man und zuschaut und einem nachher Tipps gibt.


# Algorithmen
Das Last Layer kann viel besser ausgeführt werden, wenn man mehr Algorithmen kann.

## Wichtigkeit/Effekt
Du kannst locker unter eine Minute kommen, ohne hier viel zu investieren. Aber wenn du gerne neue Algorithmen lernst, kannst du natürlich jederzeit damit anfangen. Es ist ein wenig eine Typfrage, wie leicht einem das fällt und wie "teuer" es ist bezüglich Zeitaufwand. Am Anfang kann man schon noch relativ viel einsparen, aber sobald man dann bei 3 Look Last Layer ist, sind die Vorteile marginal.

Ich denke 4LLL lohnt sich langsam, wenn man so auf eine Minute zukommt oder auch etwas unter einer Minute. 3LLL, also full PLL lohnt kann man natürlich so früh lernen, wie man will, aber so bei 40 Sekunden lohnt es sich langsam wirklich.

# Training
Man lernt neue Algorithmen von Youtube oder Webseiten, drillt diese und zwingt sich dann, diese in Solves zu verwenden, auch wenn man am Anfang langsamer wird damit. Ich habe mir manchmal auch Kärtchen gemacht mit einem Bild vom Case vorne und dem Algorithmus hinten und so trainiert.

# Fingertricks/Turning Style
Hier geht es darum, Drehungen eleganter und schneller mit den Fingern auszuführen.

## Wichtigkeit/Effekt
Das ist für dich am wenigsten wichtig, man kann locker bis unter 20 Sekunden kommen und relativ langsam drehen. Viele überschätzen die Wichtigkeit hiervon. Allerdings ist es angenehmer, sieht cooler aus und bringt (vor allem beim Last Layer) schon auch ein bisschen etwas. Ausserdem ist es von den drei Themen am leichtesten zu verbessern und es ist nicht schlecht, wenn man früh damit anfängt. Von daher: Es bringt zwar am wenigsten, ist aber am leichtesten zu verbessern, daher ist es trotzdem eine Investition wert.

## Training
Youtube Videos anschauen um Fingertricks zu lernen und dich dann zwingen, diese immer anzuwenden, auch wenn du am Anfang langsamer wirst davon.
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RE: Vorstellung und Fragen in einem! - von Lykos - 02.02.2017, 13:44

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